Venedig, Karneval und Gastamilienwechsel | Was so passiert ist

Ja gut, mein letzter Blogbeitrag ist jetzt dann auch schon wieder voll lange her. Es ist wirklich unglaublich, wie schnell die Zeit vergeht und ich habe das Gefühl, das jedes Mal zu schreiben, aber ich glaube alle, die selbst ein Auslandsjahr gemacht haben, wissen, dass es oft sehr viel zu tun gibt und darunter der Blog dann leidet.

Aber auf jeden Fall ist einiges passiert in den letzten Wochen (Monaten...) und hier ich möchte ich mal ein paar Updates machen.

Nach einem etwas stressigen Januar, da das Halbjahr zuende ging und somit alle Arbeiten anstanden, gab es dann auch Anfang Februar "La Pagella", das Zeugnis, mit dem ich super zufrieden bin 😊 Auch wenn die Noten, die ich hier bekomme, nicht wirklich wichtig sind für die Schule in Deutschland danach, ist es trotzdem sehr schön, eine Bestätigung zu bekommen, für das, was man macht und den Einsatz den man zeigt. Und die Lehrer freuen sich natürlich auch, wenn du etwas engagiert bist, genauso wie die Klassenkameraden es schätzen, wenn du nicht nur unbeteiligt rumsitzt, denn so ist es auch schwer, wirklich ein Guppenmitglied zu werden.

Februar war außerdem auch Karneval und ich hatte das Glück, mit meinem AFS-Komitee und anderen AFS-Gruppen aus der Emilia-Romagna einen Ausflug nach Venezia in dieser Zeit zu machen.

Mit dem Zug nach Bologna, Im Bahnhof die Umstiegzeit für einen Cappuccino nutzen, nochmal ca. eine Stunde fahren und: Angekommen in Venedig! Aus dem Bahnhof Santa Lucia raus, hat mich schon gleich der Charme der Stadt gepackt. Wir sind gelaufen , über ganz viele kleine und größere Brücken, durch enge Gässen, süße Straßen und vorbei an vielen Toursiten-Geschäften. Am liebsten hätte ich an jeder Ecke und jeder Brücke Fotos gemacht, das sah einfach alles so süß aus! Mit der ganzen Gruppe sind wir bis zum Markusplatz gelaufen, wo wir uns dann in kleine Grupppen aufgeteilt haben und auf eigene Faust die Stadt erkunden konnten. Aber allein der Markusplatz ist ja schon total faszinierend, mit dem mega schönen Dom und den anderen tollen Bauwerken. Ganz Venedig war für mich sehr beeindruckend. Da wurde eine Stadt einfach so auf Wasser gebaut, und das ja nicht erst vor 50 Jahren mit moderner Technik! Und dann war es natürlich beeindruckend, die ganzen Verkleideten mit den schönen Gewändern und tollen Masken zu sehen. Das Wetter war zwar nicht mega schön, sondern frisch und windig, aber es hat nicht geregnet und irgendwie war deswegen glaube ich auch nicht so viel los, sodass es noch eine angenehme Anzahl von Touristen war (aber im Sommer stelle ich mir das echt anstrengend vor, in  den engen Straßen mit den ganzen Menschenmassen). Um fünf Uhr ging es wieder nach Reggio Emilia, sehr zufrieden nach diesem Tag, auf den ich mich schon so lange gefreut hatte!

Auch in der Schule haben wir Karneval gefeirt, am "Martedi grasso", Faschingsdienstag, hatten wir nur eine Stunde normal Schule und dann gab es "Monteore" zum Thema Karneval. Monteore sind wie Projekttage, die es ab und zu mal gibt, bei denen dann kein richtiger Unterricht stattfindet, sondern die ganze Schule gemischt in verschieden Räumen mit Angeboten wie Karaoke, Just Dance oder Talentshow verteilt ist.



Zur Faschingszeit habe ich außerdem meine Gastfamilie gewechselt. Der Gedanke war schon relativ lange in meinem Kopf, doch habe ich mich vorher nie wirklich getraut, ihn auszusprechen, bzw. wollte es für mich auch nie so wahr haben. Es ist nichts wirklich schlimmes passiert, aber es gab einfach einige Dinge zusammen, wegen denen ich mein Auslandsjahr so nicht in voller Form genießen konnte. Deshalb habe ich dann diese Entscheidung getroffen und auch wenn sie nicht leicht war und mich einiges an Kraft und Überwindung gekostet hat, bin ich im Endeffekt froh, sie gemacht zu haben. Vielleicht hätte ich sie schon früher treffen sollen, doch wäre ich früher wahrscheinlich noch nicht dazu in der Lage gewesen und habe einfach Zeit gebraucht, um einige Dinge zu erkennen. Außerdem habe ich jetzt hier eine ziemliche Stabilität in allem, fühle mich sehr wohl in der Schule, in meinem italienischen Leben. Fast zu wohl, sodass dass ich diesen Schritt fast nicht gegangen wäre, denn ich habe mir hier mittlerweile auch meine Comfort Zone aufgebaut und wieso sollte ich aus dieser wieder raus gehen? Dadurch, dass ich mit "dem Rest" so zufrieden war (und bin), habe ich die Probleme in der Familie mehr oder weniger ausgeblendet und wollte einfach positiv denken. Doch es gab Menschen und Situationen, die mich unterstützt haben und die mir die Augen geöffnet haben, diesen Schritt für mich, für mein Auslandsjahr zu gehen. Denn im Grunde, auch wenn das sehr egoistisch klingt, ist das Aulandsjahr wirklich nur für mich, für euch, die vielleicht auch mal ein Auslandsjahr machen wollen oder gerade eins machen. Es ist eine einmalige Chance, eine großartige Chance und die sollt ihr vollkommen ausnutzen und genießen können. Ihr macht das Auslandsjahr nicht, um irgendjemand anderem einen Gefallen zu tun, sondern es ist für euch. Klar weiß ich, dass nicht alles nur perfekt und immer schön sein kann, aber es sollte auch nicht ein ständiges Aushalten und hinwegschauen von Problemen sein unddas schwerste war, zu erkennen, dass es so nicht weiter gehen kann.

Jetzt wohne ich in Rivalta, einem kleinen Ort von Reggio Emilia, somit auch noch näher zu meiner Schule. Meine Gastmutter arbeitet als Ehrenamtliche bei AFS, die älteste Tochter ist schon verheiratet und ausgezogen, war aber mit AFS auch im Ausland. Dann habe ich zwei ältere Brüder, der eine arbeitet und der andere, auch im Ausland gewesen, geht zur Universität. Und was kann ich sagen? Ich fühle mich hier einfach super wohl! Falls irgendjemand meine neue Adresse haben möchte, schreib mir doch gerne eine Nachricht. 😊


Ich hoffe euch allen geht es gut und schicke die liebsten Grüße aus Italien, bis hoffentlich bald!











Kommentare

  1. Danke für den sehr persönlichen Einblick. So schön, von dir zu lesen - und zu sehen! Liebe Grüße, Peter.

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  2. Schön ,dass du jetzt so zufrieden bist!

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  3. Hi Katrina,
    ich bin gerade über deinen Blog gestolpert und wollte dir anbieten einen Erfahrungsbericht für unseren Artikelwettbewerb zu schreiben. Bei Veröffentlichung in unserer Zeitung Nix für Stubenhocker würdest du 100 Euro erhalten. Weitere Infos findest du unter https://weltweiser.de/ratgeber-auslandsaufenthalte/stubenhocker/artikelwettbewerb/
    Viele Grüße
    Anna

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